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Dr. Andreas Hänel info@lichtverschmutzung.de

Immer mehr Gebäude werden angestrahlt: 
  • Städte glauben, dadurch attraktiver zu werden ("Citymarketing")
  • Unternehmen glauben, eine effektvolle Anstrahlung als Werbung nutzen zu müssen

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    Die Lichtwerbung nimmt immer mehr zu und wird immer heller. Dadurch nimmt der Lichtschleier in den Städten weiter zu, und um dann überhaupt noch aufzufallen, muss immer mehr und helleres Licht eingesetzt werden, eine Spirale ohne Ende? Ein "Wettrüsten"?


    Foto: H. Deschan
    In den kleinsten Orten meint man inzwischen, den noch so unbedeutenden Kirchturm anstrahlen zu müssen, möglichst hell und möglichst die ganze Nacht über. Wurden in den 80er Jahren viele Beleuchtungen aus Energie- oder Finanzspargründen abgestellt, so verbrauchen moderne Leuchten weniger Energie und die Stromkosten sind kaum gestiegen. Gerade Kirchtürme sind oft noch Lebensräume für seltene nachtaktive Tiere (Turmfalke...)
    Kirchen- oder 
    Himmelsanstrahlung?
    Foto: A. Hänel

    Meist sind die Strahler schlecht ausgerichtet und haben ein viel zu breites Lichtbündel. Dadurch geht ein großer Prozentsatz des Lichtes am zu beleuchtenden Objekt vorbei, meist an den Himmel. Luftmoleküle, Aerosole, Dunst reflektieren dann das Licht und hellen den Himmelshintergrund auf. Bei tief hängenden Wolken oder Dunst ist dies meist besonders spektakulär zu sehen. 

    In sternenklarer Nacht scheint es keine Rolle zu spielen: 
    Die Aufhellung ist dann schwächer und mit dem blossem Auge kaum noch wahrnehmbar, doch schwächere Himmelsobjekte (Polarlichter, Kometen, Galaxien...) werden durch den Lichtschleier überdeckt. 

    Oft müssen Fassaden unnötig hell angestrahlt werden, um überhaupt wahrgenommen zu werden, weil im Umfeld mangelhafte Beleuchtung (z.B. Kugelleuchten) existieren. Diese viel zu hell angestrahlte Fassaden erscheinen dann blendend, damit tragen sie ebenfalls zur Aufhellung des Himmels bei.
    Oft hat man den Eindruck, jeder möchte möglichst heller als der andere strahlen. Die Eigenschaft des menschlichen Auges, das ziemlich lange braucht, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, verstärkt diesen Effekt! Ein gleichmässig niedrigerer Beleuchtungslevel kann mehr bewirken! Städte haben die Möglichkeit, so etwas mit einer Gestaltungssatzung zu erwirken.
     

    Wir fordern daher:
    • möglichst auf Gebäudeanstrahlung zu verzichten,
    • möglichst gut gerichtet anzustrahlen, damit kein Licht an den Himmel oder in die Umgebung gestrahlt wird,
    • die Beleuchtungsstärke sinnvoll dem anzustrahlenden Material (helle Fassaden benötigen weniger Licht) und der Umgebung (in dörflicher Umgebung weniger Licht als in einer Stadt) anzupassen (oft wird eine Leuchtdichte von 1 cd/m² bzw. eine Beleuchtungsstärke von 10 Lux als ausreichend angesehen),
    • insektenfreundliche (keine UV-Anteile) und energiesparende Leuchtmittel (Natriumdampflampen) verwenden,
    • die Beleuchtungsdauer zu begrenzen, da sie beispielsweise nach 22 oder 23 Uhr ohnehin nur noch von wenigen Personen wahrgenommen werden kann

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