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Dr. Andreas Hänel
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Straßenbeleuchtung
ist eine der Hauptquellen für die Lichterglocken über den Städten.
Nach
einigen Abschätzungen trägt sie bis zu 50% bei.
Straßenbeleuchtung
ist notwendig: Sie dient der Sicherheit, erhöht die Lebensqualität.
Doch
sollte sie sinnvoll eingesetzt und dosiert werden.
Straßenbeleuchtung
dient der Verkehrssicherheit - oder?
|
Auf
den Satellitenaufnahmen Europas (Quelle: DMSP
- Defense Meteorological Satellite Program) ist Belgien mit am hellsten,
wegen der beleuchteten Autobahnen. Ist das Land deswegen sicherer als andere?
Die von Eurostat im Juni
1998 veröffentlichten Daten
der Verkehrstoten in Europa lassen das fraglich erscheinen: die Zahl
der Verkehrstoten ist vergleichbar mit anderen mitteleuropäischen
Ländern. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt das wallonische
Transportministerium in einer Studie: Trafic et sécurité
sur les routes et autoroutes de Wallonie - Données et commentaires. |
Man sollte
bei der Interpretation solcher Statistiken (und es gibt viele Beispiele
mehr!) sehr vorsichtig sein, die Zusammenhänge sind einfach zu komplex,
um einfache Aussagen treffen zu können.
Straßenbeleuchtung
bietet mehr Sicherheit vor Straftaten - oder?
Auch
hier gibt es sehr unterschiedliche Statistiken, auch hier scheinen sie
das Gegenteil zu belegen: an weniger beleuchteten Straßen werden
weniger Straftaten begangen. Dass hell erleuchtete Straße nicht unbedingt
mehr Sicherheit bedeutet, haben verschiedene umfangreiche Untersuchungen
in England oder in den USA gezeigt:
-
The Influence
of Street Lighting on crime and fear, S. Atkins, S. Husain and A. Storey,
CRIME PREVENTION UNIT PAPER NO. 28 (1991), link
-
Preventing
crime: what works, what doesn't, what's promising - A report to the United
States Congress, Prepared for the National Institute of Justice (ca. 1997),
link
-
Outdoor
Lighting and Crime, B.A.J. Clark, Australien, link
-
House
of Commons, Science and Technology Committee: Light Pollution and Astronomy,
7th Report of Session 2002-03
Auch hier
gilt das bereits oben gesagte: komplexe Zusammenhänge sind nicht einfach
zu interpretieren!
Einzig
das subjektive Sicherheitsempfinden ist bei guter Beleuchtung größer.
Kosten
der Straßenbeleuchtung
In
Deutschland wurden 1996 3,5 Milliarden kWh Strom für die Straßenbeleuchtung
verbraucht, das entspricht zwar nur etwa 1% des gesamten Stromverbrauchs,
ist jedoch eine hohe Zahl. Die entsprechenden Kosten liegen bei 350 Mio.
€. Wie hoch die Belastung für einzelne Gemeinden sein kann, erkennt
man daran, dass es Gemeinden gibt, die die Stromrechnung nicht zahlen können,
und daher nachts das Licht ausschalten müssen.
Daher
sollte nicht immer mehr Licht gefordert werden, sondern durch effiziente
Beleuchtung sind Einsparungen ohne Komfortverlust möglich.
Die
Straßenbeleuchtung sollte nach den europäischen Richtlinien
der DIN EN 13 201 (früher DIN 5004 in Deutschland) erfolgen. Danach
sollte die Beleuchtungsstärke bei mindestens 7.5 Lux liegen (je nach
Strassentyp wird eine Leuchtdichte angegeben), doch sollte diese auch aus
Energiespargründen nicht wesentlich überschritten werden.
Allerdings
wird eine Beleuchtungsstärke von 1 Lux auf einem Fenster bereits als
störende
Lichtimmision definiert (Hinweise zur Messung und Beurteilung von Lichtimmissionen,
Länderausschuß für Immissionsschutz).Dies ist aber immer
noch 3mal stärker als die Beleuchtungsstärke, des hoch stehenden
Winter-Vollmondes auf eine horizontale Fläche - und wie viele Menschen
fühlen sich bereits durch den Vollmond im Schlafe gestört!
Planung
Straßenbeleuchtung
sollte gut geplant sein, da Installationen für viele (30-50) Jahre
genutzt werden.
Die
Leuchtenhersteller bieten Planungssoftware an, die es gestattet, Straßenbeleuchtung
so zu planen, dass sie den Mindestanforderungen der EN 13 201 genügt.
Software wie Roadpollution
oder Easysky versucht, zudem noch die Lichtverschmutzung zu reduzieren.
Mehr
über die in der Straßenbeleuchtung eingesetzten Leuchten und
Leuchtmittel.
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