Wie viele Sterne sehen wir noch?

 
Titelseite

Mehr über
Lichtverschmutzung

Mehr Infos
mit Links

Aktuelles

Skybeamer

Straßen-
beleuchtung

Tipps

Astronomy-Online

Seiten erstellt von 
Dr. Andreas Hänel - ahaenel@rz.uni-osnabrueck.de.

Sicher haben Sie sich diese Frage auch schon einmal gestellt?
Dann helfen Sie uns doch, eine Antwort zu finden!
Es ist nicht schwer!

Alle Amateurastronom klagen über die zunehmende Lichtverschmutzung, besonders in den letzten Jahren konnte ein immer ungehemmterer Umgang mit Licht beobachtet werden. Immer mehr und aggressivere Lichtwerbung, immer hellere Straßenlampen, die mehr Sicherheit suggerieren sollen, wobei auch möglichst die letzte dunkle Ecke ausgeleuchtet werden soll. Dabei wird sehr viel Licht in Richtung Himmel gelenkt und trägt durch Streuung in der Lufthülle zur Aufhellung des Himmels bei. Die Himmels-Hintergrundshelligkeit steigt an, dadurch nimmt die Grenzhelligkeit zu und damit die Zahl der sichtbaren Sterne ab.

Leider gibt es kaum ausführlichere Messungen, etwa sich über mehrere Jahre erstreckende Meßreihen der Himmels-Hintergrundshelligkeit. 

Experimente, die Grenzhelligkeiten zu bestimmen, gab es in den vergangenen Jahren mehrere, in Großbritannien 1996 (Starwatch), in Europa 1996 (im Rahmen von Astronomy online), in Österreich 2001. Kürzlich ist eine Arbeit von P. Cinzano, F. Falchi und C. D. Elvidge erschienen, in der die Grenzhelligkeiten in Europa berechnet wurden. Ausgehend von den Nachtaufnahmen der amerikanischen Verteidigungs-Wetter-Satelliten (DMSP) wurde die Streuung des Lichts in der Atmosphäre modelliert und die Himmelshintergrunds-Helligkeit und die Grenzhelligkeit berechnet. Diese Karten fordern zu einem Experiment heraus:

Welche Grenzhelligkeit ist an einem bestimmten Ort erreichbar und in wie weit stimmt diese Grenzhelligkeiten mit den Modellrechnungen überein? Wenn möglichst viele Sternfreunde in ganz Deutschland an dem Projekt teilnehmen, könnte trotz vieler Unsicherheiten ein Vergleich mit den Vorhersagen von Cinzano u. a. ermöglicht werden. Zudem würde damit verstärkt auf das Problem der Lichtverschmutzung aufmerksam gemacht werden, besonders wenn in einer Fortsetzung des Experiment einmal breitere Bevölkerungsschichten angesprochen werden sollen.
 

Die Beobachtungen

Es sollen dazu nur Werte genutzt werden, die eigentlich jeder Sternfreund ohnehin mit seinen Beobachtungen notieren sollte: Beobachtungsort, -zeit, und Grenzhelligkeit.

Der Beobachtungsort
hier wird sicher meist nur der Ort aufgeschrieben, doch sinnvoller wäre die Notierung der geografischen Koordinaten. Diese können auf unterschiedlichste Weisen bestimmt werden:

  • am genauesten mit einem GPS-Empfänger
  • auf einer genauen Landkarte mit entsprechendem Gitternetz (meist nur auf topografischen Karten und leider oft fehlerbehaftet)
  • mit Hilfe eines Routenplaners für den PC, da die meisten die geografischen Koordinaten des Mauszeigers anzeigen (mehr)
  • mit einer Datenbasis im Internet, die aber mehrdeutig sein kann und nicht unbedingt den exakten Standort angeben kann (gnpswww.nima.mil/geonames/GNS/index.jsp)
Nun können die geografischen Koordinaten auch noch unterschiedlich angegeben werden, wenn möglich sollten sie in Grad im WGS84-System angegeben werden.
 

Wie soll die Grenzhelligkeit bestimmt werden?

Am sinnvollsten wäre eine Helligkeitssequenz nahe dem Zenit, die möglichst in einer bestimmten Nacht beobachtet wird. Da dies nur schwer realisierbar ist, soll so vorgegangen werden:

In einer mondlosen, möglichst klaren Nacht soll die Grenzhelligkeit im Kleinen Wagen (Ursa Minor) mit Hilfe der Karte bestimmt werden. Dabei ist es wichtig, eine Nacht mit möglichst guten atmosphärischen Bedingungen auszuwählen. In Norddeutschland sollten natürlich die Nächte der Mitternachtsdämmerung vermieden werden. Es sollte aber auf jeden Fall nicht nur von einem dunklen Beobachtungsplatz aus beobachtet werden, denn auch die Grenzhelligkeiten in Städten sind für einen Vergleich wichtig! 
Vermieden werden sollte allerdings die Nachbarschaft zu starken lokalen Aufhellungen (etwa erleuchteter Sportplatz, Einkaufszentrum). Selbstverständlich kann ein Beobachter auch Grenzhelligkeiten von unterschiedlichen Orten, deren Position aber möglichst genau anzugeben ist, mitteilen, auch Aufzeichnungen aus dem Beobachtungsbuch, wenn sie nicht Jahre zurückliegen, können verwendet werden. 

Alle notwendigen Informationen sollten dann in diesem Formular ausgefüllt werden!
Notfalls können die Angaben auch per email an ahaenel@uos.de gesendet werden.

Die Fachgruppe DARK SKY hofft, bis November 2002 genügend Beobachtungen zusammenzubekommen, um eine Karte der beobachteten Grenzhelligkeiten und damit der Lichtverschmutzung in Deutschland zu erhalten. 
In einem zweiten Schritt soll dann versucht werden, weitere Bevölkerungskreise einzubeziehen und auf diese Weise auf das Problem der Lichtverschmutzung aufmerksam zu machen.

Wo steht der Kleine Bär? 

Der hellste Stern ist der Polarstern (Polaris), der am besten nach einer alten Pfadfinderregel gefunden werden kann:
man suche zunächst den Großen Wagen, verbinde die beiden hinteren Sterne des Wagenkastens und verlängere diese Linie etwa fünfmal.
Hilfreich mag sicher auch die aktuelle Sternkarte sein!

Karte des Kleinen Bären mit den Sternhelligkeiten, wobei der Dezimalpunkt weggelassen wurde (zum Ausdruck geeignet), oder als PDF-Datei

Formular als Vorlage zum Ausfüllen (per Post oder Fax)

Faltblatt mit Formular und Sternkarte (PDF)


Seiten erstellt von Dr. Andreas Hänel - ahaenel@rz.uni-osnabrueck.de

HomeZurück