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Astronomy-Online
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Dr. Andreas Hänel ahaenel@rz.uni-osnabrueck.de. |
Dezember
03
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Der weihnachtliche Lichterwettstreit
nimmt immer groteskere Formen
an. Inzwischen scheinen Nachbarschaftswettbewerbe stattzufinden, wer mehr
Lichter installiert und wer heller strahlt. Zeitungen schreiben Wettbewerbe
aus, wer die schönste Weihnachtsbeleuchtung hat. Baumärkte und
Discounter sowie Elektrizitätsunternehmen freuen sich über die
zunehmenden Umsätze. Städte veranstalten Lichtwochen. Doch der
Spiegel
(Nr. 49, S. 60) berichtet über den Lichterwahn. Aber die Sterne am
Himmel haben in der Lichterflut keine Chance mehr ... |
Großbritannien
Die "Kampagne zum Schutz
des ländlichen England" (Campaign to protect Rural England CPRE: www.cpre.org.uk)
hat mit der Campaign for Dark Skies (www.dark-skies.org)
der Britischen Astronomischen Gesellschaft (BAA) die Kampagne "Night blight!"
gestartet. Durch die rapide Ausbreitung des Lichtes selbst in entlegenen
ländlichen Regionen wird das Ausmaß dieser LIchtverschmutzung
dokumentiert und es werden Anregungen zum Handeln gegeben.
Das Science and Technology
Committee des House of Commons (Unterhaus) hat einen Bericht
(pdf)
über Lichtverschmutzung und Astronomie (69 Seiten!) veröffentlicht.
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Gewächshaus-Beleuchtung
in den Niederlanden hat
bereits beträchliche Ausmasse angenommen. Obwohl Lichtemissionen (vor
allem zur Seite) stark unterbunden werden müssen, zeigen die Gewächshäuser
helle Lichterglocken, die nach Abschätzungen von Wim Schmidt in wenigen
Jahren bereits über die Hälfte zur Lichtverschmutzung in den
Niederlanden beitragen. Vor allem werden in ihnen Rosen aufgezogen. |
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Skybeamer die Genehmigung
versagt
wie die Volkssternwarte
Aachen jetzt mitteilte, wurde einem hellen Skybeamer keine Betriebsgenehmigung
erteilt, wohl unter dem Eindruck der Koblenzer OVG-Urteile (s. u. März,
BUND).
Der Beamer wurde zuvor bereits mehrere Jahre ohne Genehmigung betrieben!
Das Engagement der Aachener Sternfreunde zusammen mit der lokalen BUND-Gruppe
war offenbar hilfreich und sollte andere ermutigen.
Oktober 03
3rd European Symposium
on the Protection of the Night Sky
Lichtverschmutzungstagung
in Stuttgart am 12./13. September
Teilnehmer aus vielen Ländern
(Europas und den USA) nahmen an dem Symposium teil, nicht nur Amateur-
und Profiastronomen, sondern Biologen (z.B. Prof. Eisenbeis), Vertreter
von Leuchtenherstellern, ein für kommunale Beleuchtung Verantwortlicher
(Herr Isépy von der Stadt Augsburg, die ja für ihre umweltfreundliche
Strassenbeleuchtung bekannt ist) und weitere. So breit die Interessen der
Teilnehmer gestreut sind, so vielseitig waren auch die Themen gestreut
(Programm unter www.planetarium-stuttgart.de/dark-sky).
Die Powerpoint-Vorträge sollen von der IDA
als CD-Rom veröffentlicht werden.
Dr. Jennik Hollan ist von
der IDA mit dem Hoag-Robinson-Preis für seinen Einsatz für das
Lichtverschmutzungsgesetz in der Tschechischen Republik ausgezeichnet worden.
Aus Österreich wurde
die Neuauflage von "Die helle Not" vorgestellt, die komplett überarbeitet
und um astronomische Aspekte erweitert wurde.
Alle Teilnehmer unterzeichneten
die "Declaration of Stuttgart" (englisches
Original | Deutsch),
sowie eine Erklärung zu einigen spezielleren
Problemen (englisch).
Neben den lokalen Medien
(Stuttgarter
Zeitung, Stuttgarter
Nachrichten) berichtete auch "die
tageszeitung" am 12.9. über die Tagung.
Das nächste Europäische
Symposium wird voraussichtlich 2004 in Frankreich stattfinden. |
Die Teilnehmer des Symposiums
Intensiver Erfahrungsaustausch
Die Medaille für
Jennik Hollan wird
von Bob Gent (IDA) überreicht
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Stuttgart 1973
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Stuttgart 2003
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Juni 03
Keine Skybeamer in Hildesheim
Die Mitarbeiter der Volkssternwarte
Hildesheim haben mit dazu beigetragen, dass in Hildesheim keine Skybeamer
mehr betrieben werden sollen. Eine Diskothek verzichtet freiwillig darauf,
wenn keine weiteren erlaubt werden.
Diplomarbeit über
Lichtverschmutzung
Die Diplomarbeit von René
Kobler "Lichtverschmutzung über der Schweiz" ist sehr lesenswert
und von der Homepage der schweizer Kollegen als PDF-Datei ladbar: www.darksky.ch
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Bonner Posttower am Pfingstsamstag,
23 Uhr
Eigentlich wollte ich das
bunte Lichterspiel sehen, doch offenbar arbeiteten die Post-Mitarbeiter
zu dieser späten Stunde noch alle, da alle Fenster hell erleuchtet
waren. Und über den Himmel zog ein helles Band, ausgestrahlt von der
Dachbeleuchtung - ist das energiesparend? |
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Mai 03
Fördergemeinschaft
Gutes Licht: Stadtmarketing mit Licht - Tagung in Wiesbaden
Am 7. Mai fand die gut besuchte
Tagung
in Wiesbaden statt. Während 3 Vorträge eher Lichtorgien versprechen,
ist der
Vortrag des
Technischen Leiters P. Roos der Firma
iGuzzini
ein
"Lichtblick": hier wird das Problem des Lichtsmogs und der Lichtverschmutzung
einmal gründlich beleuchtet und Beispiele möglichst emissionsfreier
Beleuchtung vorgestellt!
Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen
thematisiert auch die Lichtverschmutzung
Auf der Internetseite
www.lua.nrw.de des Landesumweltamtes sind viele Informationen zum Thema
Lichtimmissionen - damit hat nun auch eine Behörde die Problematik
aufgegriffen! Dort ist es wohl auch nötig (s.u.).
Fachgruppe DARK SKY:
ATT in Essen am 17. Mai
Bei der Volkssternwarte
Bielefeld waren wir an einem Stand präsent, am Nachmittag um 15
Uhr fand ein Treffen der Fachgruppe statt.
Neue Astro-Leuchte
Die Volkssternwarte
Bielefeld-Ubbedissen hat mit dem Leuchtenhersteller Siteco
eine Pilzleuchte so modifiziert, dass sie kein Licht mehr nach oben abstrahlt
und kaum Licht zur Seite, sondern fast alles Licht nach unten lenkt. Gerade
das seitlich abgestrahlte Licht blendet und trägt beträchtlich
zu den Lichterkuppeln über den Städten bei. Bei der neuen modifizierten
Leuchte wird die Lichtquelle (Energiesparlampen) durch einen Metallzylinder
abgeschirmt, das Licht wird durch einen Reflektor in im Dach nach unten
reflektiert. In der Herstellung soll die Leuchte nicht teurer als die in
großen Zahlen produzierte "normale" sein, eine Umrüstung ist
leicht möglich und relativ günstig. Die neuen "Astro-Leuchten"
sollen in einem Neubaugebiet in unmittelbarer Nachbarschaft der Sternwarte
eingesetzt werden.
Weitere Informationen bei
der Volkssternwarte Bielefeld-Ubbedissen. |
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Immer mehr Lichtverschmutzung
im Stadtmarketing
Immer mehr Städte glauben,
trotz maroder Kassen, ihr Image mit mehr Licht glänzen zu lassen,
in der Hoffnung, dass dann überall mehr Touristen die Kassen füllen
...? (s.u. März):
Neben dem Posttower in Bonn
soll nun noch der Platz der Vereinten
Nationen mit Lichtsäulen hell erleuchtet werden, 140 Flaggen
sollen von unten angestrahlt werden. Alles von einer Firma, die auch schon
die benachbarte Telekom und Postbank festlich illuminiert hat - jeder möglichst
heller als der andere!
Und Lüdenscheid,
die Stadt des Lichtes, lässt
selbst in den Stadtparks keine dunkle Ecke mehr zu, da soll alles erleuchtet
werden.
März 03
Koblenzer
Oberverwaltungsgericht bestätigt Verbote gegen 2 Skybeamer!
Aus Gründen den Landschaftsschutzes
und wegen der Ruhe- und Erholungsbedürfnisses der Bevölkerung
wurde in Kandel ein Skybeamer verboten, da er als Werbeanlage weit in Außenbereich
wirkt. (Az.: 8 A 11286/02.OVG)
In Prüm wurde ein Skybeamer
verboten, da auf das Landschaftsbild im Naturpark Nordeifel besondere Rücksicht
zu nehmen ist. (Az.: 8 A 11217/02.OVG) Pressemitteilung
vom 22.1.2003
Verzicht
auf Skybeamer während der Vogelflugzeit in Ostwestfalen
Der Hotel- und Gaststättenverband
Ostwestfalen, die Umweltdezernentin der Stadt Gütersloh und einige
Diskotheken in Gütersloh, Bielefeld und Paderborn unterzeichneten
die freiwillige Erklärung, während der Hauptvogelflugzeit (Mitte
Februar bis Mitte April, Mitte Oktober bis Mitte Dezember) auf Skybeamer
zu verzichten. Aber nicht alle Diskos beteiligen sich daran. Die Welle
der Beamer sei ohnehin am Abebben, und ein Betreiber meinte, nicht die
Skybeamer, sondern das Angebot solle die Qualität einer Disko bestimmen
- sic!
Posttower
in Bonn - Schwebebahn in Wuppertal
Nachdem sie zwischenzeitlich
kurz verboten war, darf die bunte Illumination des Posttower
in Bonn nun nächtens leuchten, ganz in der Nähe des Rheins und
der Rheinaue und nur wenige Kilometer vom ältesten deutschen Naturschutzgebiet,
dem Siebengebirge, entfernt. Jegliche Kritik wird als Provinzposse abgetan
- vielleicht sollten sich die Verantwortlichen mal mit den Untersuchungen
des kanadischen Biologen Michael Mesure (FLAP)
beschäftigen, der tausende tote Zugvögel an amerikanischen Wolkenkratzern
gezählt hat, was dazu führte, dass in Chicago während der
Vogelzugzeit das Licht an den Wolkenkratzern reduziert wird.
Ein
weiteres Stadtmarketingprojekt ist die Illumination der Schwebebahn in Wuppertal,
die dann sogar aus dem Weltall zu sehen sein soll: www.wuppertal-im-lampenfieber.de.
Dieser Wahnwitz soll der Bürger mit Lichtaktien bezahlen ... und er
scheint kräftig zu zahlen.
Literatur
Bereits
eine Tagung der Evangelischen Akademie Baden stand im Jahre 1995 unter
dem Titel "Geblendete Welt - Der Verlust der Dunkelheit in der High-Light-Gesellschaft"
. Erschienen und erhältlich ist das Tagungsbändchen beim Verlag
Evangelischer Presseverband für Baden |
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Wiederaufgelegt
wurde eine eher technische Schrift zur Straßenbeleuchtung von
L. Höhne und H.G. Schröter im VDE
Verlag Berlin |
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Der
Tagungsbericht der Tagung 2002 in Venedig, die von der italienischen Lichtverschmutzungsgruppe
und der UNESCO veranstaltet wurde, ist erschienen und als
PDF herunterladbar (in englisch und italienisch). |
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Auch
die Texte des Sonderbandes "Measuring and Modelling Light Pollution" der
Zeitschrift Memorie della Societa Astronomica Italiana sind jetzt als
PDF ladbar (in Englisch). |
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Aktuelles
aus 2002
Aktuelles aus 2001
Aktuelles aus 2000
Aktuelles aus 1999
Aktuelles aus
1998
Seiten
erstellt von Dr. Andreas Hänel - ahaenel@rz.uni-osnabrueck.de.
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